Die vergangene Bundestagswahl hat den Grünen ihr historisch bestes Ergebnis beschert und einen dritten Platz deutlich vor der FDP. Auch in Mülheim konnte sich unser Kreisverband im Vergleich zu 2017 deutlich verbessern, sowohl bei den Zweitstimmen wie auch bei den Stimmen für unsere Kandidatin Franziska Krumwiede-Steiner.

Trotzdem sind wir deutlich unter den Erwartungen zurück geblieben. Ein Ergebnis um die 20% sowie eine Rolle im Rennen ums Kanzler:innenamt mit SPD und Union wurde deutlich verfehlt. Auch das Thema Klimaschutz, für das am Freitag noch tausende junge Menschen auf die Straßen gegangen sind, konnte sich im Wahlergebnis nicht wie gehofft widerspiegeln. Die Klimawahl blieb aus. Ein wichtiger Aufbruch wurde zum Teil verpasst. Auch in Mülheim blieben wir unter unseren Erwartungen, konnten aber ein etwas besseres Ergebnis als im Bundesschnitt erreichen. Wir bedauern das unsere Mülheimer Kandidatin Franziska Krumwiede-Steiner den Sprung in den Bundestag über die Landesliste knapp verpasst hat.

„In Mülheim haben wir als Grüne Jugend Mülheim zusammen mit dem Grünen Kreisverband einen starken und engagierten Wahlkampf hingelegt. Zahlreiche Mitglieder, darunter viele Neumitglieder, haben sich an diversen Ständen beteiligt, Plakate aufgehangen, Briefkästen beflyert und Veranstaltungen organisiert. Wir haben alles gegeben, hatten uns aber mehr erhofft. Doch der Bundestrend konnte durch das zugespitzte Duell um Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) leider weniger Aufwind geben als noch vor einigen Monaten“ , so Grüne Jugend Mülheim Sprecher Philipp Hoffmann.

Trotzdem blickt die Grüne Jugend Mülheim zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben im Wahlkampf zahlreiche Neumitglieder dazu gewonnen. Auch, dass die Grünen bei den unter 30-Jährigen die stärkste Kraft sind, macht deutlich, dass wir Grünen die Partei der Jugend sind“, freut sich Grüne Jugend Mülheim Sprecherin Sina Starke.

Freude gibt es auch über die Insgesamt 16 gewonnen Direktmandate, davon vier in NRW. Vor vier Jahren wäre dies noch utopisch gewesen. Das Ergebnis in NRW liegt sogar über dem Bundesdurschnitt, was Mut für die kommende Landtagswahl gibt, die auch für die Rhein-Ruhr Region entscheidend wird. Das Ruhrgebiet wird jetzt auch durch mehr grüne Bundestagsabgeordnete vertreten sein, auch wenn wir, anders als bei der Kommunalwahl, leider in keiner Ruhrgebietskommune die stärkste Kraft werden konnten.

Die Grüne Jugend freut sich besonders, dass der künftige Bundestag jünger und diverser sein wird. Mit Tessa Gasner und Nyke Slawik werden erstmals zwei trans Personen im Bundestag vertreten sein. Außerdem konnte die Grüne Jugend zahlreiche Mandate erringen. Aus NRW werden 3 Grüne Jugend Mitglieder zukünftig im Bundestag sitzen, mit Max Lucks auch jemand aus dem Ruhrgebiet.

Das Wahlergebnis zeigt:

Auch wenn es für eine grün geführte Regierung mit Kanzlerin Annalena Baerbock klar nicht gereicht hat, werden die Grünen bei der Regierungsbeteiligung eine zentrale Rolle spielen. Die Union ist nicht mehr die stärkste Kraft und musste mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet herbe Verluste hinnehmen, es gibt nun die Chance die Union in die Opposition zu schicken. Mit der SPD haben wir zahlreiche gemeinsame Forderungen in unserem Wahlprogramm.

Auch deshalb ist für die Grüne Jugend eine Ampel die bevorzugte Koalitionsmöglichkeit, auch wenn man sich mit der FDP in vielen Punkten einig werden muss. Des Weiteren wäre dies die Regierungsmöglichkeit, in der am ehesten die im grünen Wahlprogramm zentralen Klimaziele erreicht werden können und am wahrscheinlichsten ein Aufbruch für viele weitere zentrale Themen wie Gleichberechtigung, bessere Bildung, Digitalisierung oder mehr Zusammenhalt in der EU, stattfinden kann.

Die Grünen befinden sich also in einer guten Ausgangslage und können so gestärkt aus der Bundestagswahl heraus gehen, wenn auch unsere Erwartungen eindeutig nicht erreicht wurden.